Den Webhoster Deines Vertrauens finden
Ich zeige Dir, was Du bei der Auswahl an geeigneten Kandidaten berücksichtigen musst.

Eine professionelle Website benötigt einen professionellen Webhoster
Die ersten Schritte sind oftmals die schwersten. Hierzu gehören das Finden eines passenden Domainnamens und eines geeigneten Webhosting-Anbieters.
Für eine privat genutzte Website, auf der Du zum Beispiel Dein Hobby in den Vordergrund stellst, genügt durchaus ein Baukastensystem von Anbietern wie Jimdo. Aber eine professionelle Website, die Dein Business repräsentiert, benötigt einen professionellen Webhoster. Und hier gibt es viele Entscheidungskriterien, die berücksichtigt werden müssen.
Informiere Dich auf Vergleichsseiten
Ich möchte Dir stellvertretend ein paar Seiten nennen, die einen Blick lohnen.
Auf der Website von connect.de gibt es einen übersichtlichen professionell durchgeführten Anbietercheck für 2020. Du kannst Dich ausführlich informieren, welcher Anbieter die besten Konditionen hat.
Auf experte.de kannst Du, wie Du es von CHECK24 oder Verivox gewohnt bist, Deine Suche filtern und bekommst die für Dich besten Ergebnisse angezeigt. Noch etwas übersichtlicher bietet dies hosttest.de an.
Wer es persönlicher mag, also quasi aus erster Hand Erfahrungen von anderen nachlesen möchte, kann dies auch auf sozialen Plattformen wie Facebook machen. Hier gibt es zahlreiche Gruppen zu Themen wie WordPress, Webdesign usw., in denen Du die Mitglieder fragen kannst, welche Tipps sie für Dich zum Thema Webhosting haben.


Sei bei günstigen Webhostern vorsichtig
Ein weiterer Grund, warum das Webhosting nichts oder nur wenig kostet, ist die Schaltung von Werbung auf Deiner künftigen Website. Aber wer möchte das schon? Wohl niemand!
Diese günstigen Anbieter holen sich ihre laufenden Kosten über die Masse an Vertragsabschlüssen wieder rein. Das heißt unter anderem, dass Deine Domain auf einem Server liegt, den Du mit ganz vielen anderen Nutzern teilen musst. Darunter leidet die Performance und Geschwindigkeit Deiner Website. Ganz zu schweigen von der hohen Ausfallquote des Servers, die damit einhergehen kann.
Und mal ganz ehrlich. Weißt Du überhaupt, welche „Nachbarn“ Du auf diesem Server hast? Wenn es schlecht läuft, sind es welche, die unseriöse Angebote im Netz verbreiten. Die Folgen? Deine zugehörige IP-Adresse des Hosting-Pakets kann zusammen mit denen Deiner Domainnachbarn auf einer schwarzen Liste landen. Und plötzlich wird Deine eigentlich seröse Website als unseriös eingestuft und ist in den Suchergebnissen nicht mehr zu finden.
Aber ich möchte nicht nur Schwarz malen. Es gibt auch seriöse günstige Webhosting-Anbieter, die sich auf Nutzer spezialisiert haben, die Anfänger sind und nur eine kleine private Website an den Start bringen wollen. Diese müssen sich dann aber damit abfinden, z.B. keine Backups von ihrer Website machen zu können, dass es keinen Support gibt usw.
Der Standort des Servers sollte in Deutschland stehen
Ist es denn so schlimm, wenn die Besucher Deiner Webseite ein wenig länger warten müssen beim Öffnen Deiner Website? Definitiv ja! Nutzer entscheiden innerhalb von wenigen Sekunden, ob sie auf deiner Website bleiben oder nicht.
Je länger die Ladezeit, desto höher die Absprungrate Deiner Besucher!
Ein weiteres wichtiges Kriterium hierbei ist die Verfügbarkeit des Servers. Diese sollte nahe an die 100-Prozent-Marke herankommen, 99,9 Prozent aber nicht unterschreiten. Aber selbst 95 Prozent klingen doch für den Laien gut, oder?
Rechnen wir doch mal nach: Ein Jahr hat bekanntlich 365 Tage, das sind 525600 Minuten. Dann bedeutet eine Verfügbarkeit des Servers von 99,999 %, dass Deine Website im Jahr 5,256 Minuten nicht online ist, z.B. wegen Arbeiten am Server. Rechnen wir weiter:
- 99,99 % = 52,56 Minuten
- 99,8 % = 17,52 Stunden
- 95 % = 18,25 Tage
So weit, so gut! Was mache ich aber, wenn meine Website auch ausländische Nutzer und Kunden ansprechen soll? Diese haben dann das Problem, dass sie längere Ladezeiten haben, da der Server in Deutschland steht. Also das umgekehrte Problem von eben.
Die Lösung ist einfach: Du bindest ein sogenanntes CDN (Content Delivery Network) ein. Das ist ein Netz von Servern in verschiedenen Rechenzentren auf der ganzen Welt. Der Webserver Deines Webhosting-Anbieters verbindet sich dann mit vielen weiteren Servern. Statische Inhalte Deiner Website, wie z.B. Skripte, Fotos oder Videos, werden auf diese Server übertragen.
Ruft jemand Deine Website beispielsweise aus den USA auf, dann ermittelt ein System, welcher Server am nächsten am Standort des Besuches liegt und liefert die Inhalte entsprechend aus. Die Ladezeiten bewegen sich dann wieder im grünen Bereich. Die Nutzer Deiner Website, egal wo sie sich auf der Welt gerade befinden, bekommen davon nichts mit.
Eine Liste von CDN-Anbietern findest Du auf computerweekly.com. Viele bieten eine kostenlose Testversion an. Die Kosten berechnen sich im Allgemeinen nach dem Verbrauch.


Welche Art von Hosting benötigst Du?
Die am meisten verbreitete Variante ist das Shared Hosting. Du teilst dir mit vielen anderen Nutzern einen Server. Das senkt natürlich die Kosten für Dich. Im Gegensatz zu den unter Tipp 2 erwähnten unseriösen Webhosting-Anbietern kannst Du Dir hier aber sicher sein, dass der Server regelmäßig überwacht und gewartet wird sowie Updates durchgeführt werden. Trotzdem kann es zu Performance-Einbußen kommen, wenn z.B. bei anderen Kunden auf diesem Server Hackerangriffe erfolgen oder fehlerhafte Skripte ausgeführt werden.
Beim vServer ohne Management hast Du vollen Zugriff auf einen virtuellen Server mit eigener IP-Adresse und fest zugewiesenen Ressourcen. Du hast zwar alle Freiheiten auf dem Server, musst ihn aber auch eigenständig warten und überwachen. Das ist nur für erfahrene Administratoren zu empfehlen, da die Fehlerquelle hier sehr hoch ist und es zu Totalausfällen kommen kann.
Beim vServer mit Management hast Du ebenfalls eine eigene IP-Adresse und fest zugewiesene Ressourcen, die Pflege und Wartung des Servers wird aber komplett vom Anbieter übernommen. Diese Variante bietet sich für Dich an, wenn Du eine komplexe und wichtige Website betreibst.
Lege Wert auf einen guten Support
Ein guter Support zeichnet sich dadurch aus, dass er neben dem obligatorischen Ticket-Support auf jeden Fall telefonisch erreichbar ist. Und das am besten ohne weitere Zusatzkosten. Er sollte von früh morgens bis spät abends, an den Wochenenden und Feiertagen zu kontaktieren sein. Das Wichtigste: Er sollte natürlich kompetent und professionell sein. Das ist leider oft nicht selbstverständlich.
Ein weiteres Plus: Der Hoster bietet eine sogenannte FAQ-Seite an, eine Seite mit häufig gestellten Fragen anderer Kunden. Hier kann vielleicht schon im Vorfeld Dein Problem gelöst werden, weil andere Nutzer das gleiche Problem hatten.


Denke an den Datenschutz
Auf jeden Fall sollte der Hoster einen AV-Vertrag anbieten (Vertrag zur Auftragsverarbeitung), denn er verarbeitet personenbezogene Daten, die Du über deine Website sammelst und auf dem Server abgespeichert werden, z.B. durch Kontaktformulare, SEO-Analysetools usw.
Am einfachsten ist es, wenn der AV-Vertrag online abschließbar ist. Bei vielen Anbietern muss man den Vertrag aber erst ausdrucken, unterschreiben, einscannen und per E-Mail schicken.
Ebenfalls wichtig für den Datenschutz ist ein SSL-Zertifikat für Deine Domain. Denn nur so ist gewährleistet, dass personenbezogene Daten verschlüsselt übertragen werden. Ob Du ein solches Zertifikat hast, siehst Du an dem Schlosssymbol vor Deiner Webadresse im Eingabefeld Deines Browsers und an dem zusätzlichen s hinter http, also https://deine-domain.de.
Leider ist es bei vielen Hostern noch so, dass SSL-Zertifikate nicht in allen Web-Paketen inklusive sind und zusätzlich hinzu gebucht werden müssen.
Welche Zusatzleistungen werden noch angeboten?
Aber auch das Traffic-Volumen ist wichtig, besonders wenn Du mit vielen Besuchern Deiner Website oder mit viel Datentransfer rechnest. Viele Webhoster bieten hier bereits eine Traffic-Flatrate an.
Bei den meisten Anbietern ist mindestens eine Domain ohne zusätzliche Kosten im Web-Paket enthalten. Wenn es mehr sind, umso besser. Dann kannst du Deinen Domainnamen mit verschiedenen Schreibweisen registrieren.
Selbstverständlich sollte es auch sein, dass Du in deinem Tarif auch eigene E-Mail-Adressen mit Deinem Domainnamen anlegen kannst. Das wirkt natürlich viel professioneller, als wenn Du eine Adresse von einem Freemail-Anbieter verwendest.
Wenn Du eine Website hast, dann musst Du auch Zugriff auf den Server haben, um Dateien hochladen zu können. Dies erfolgt meistens über eine kostenlose Software wie Filezilla. Dein Webhoster stellt Dir die Zugangsdaten zur Verfügung. In der Regel findest Du auf seiner Website eine Anleitung.
Mittlerweile ist es schon fast die Regel, dass Webseiten mit einem CMS-System (Content Management System) wie WordPress erstellt werden, damit man die Seiten auch ohne Programmierkenntnisse pflegen kann. Um WordPress nutzen zu können, muss der Webhoster MySQL- oder MariaDB-Datenbanken und PHP (Skriptsprache) zur Verfügung stellen. Die Versionen der Datenbanken und von PHP sollten dabei immer aktuell sein und nicht veraltet.


Achte auf kurze Kündigungsfristen
Wenn Du all die diese Punkte bei der Wahl eines Webhosters berücksichtigst, dann bin ich mir sicher, dass Du den für Dich passenden finden wirst.